00:00:00: Ihr lieben eine kleine Trigger-Warnung vorab.
00:00:03: In dieser Episode geht es um traumatische Geburtserlebnisse.
00:00:07: Es wird bisweilen sehr persönlich und auch explizit.
00:00:11: Wenn ihr gerade emotional nicht ganz stabil seid oder dieses Thema einfach nicht fühlt, dann würde ich euch empfehlen, einfach zur nächsten Episode von dem Podcast der Babywelt.
00:00:23: Eltern sein ist kein Kinderspiel zu skippen.
00:00:26: Wenn das jetzt jemand hört, du bist nicht schuld.
00:00:29: Es sagt ihr das Gefühl, aber ganz wichtig, du bist nicht schuld, wie deine Geburt verlaufen.
00:00:35: Es ist mir auch immer noch ganz wichtig und klar zu sagen, weil das ist ein Gefühl, muss man ernst nehmen, aber es sagt einem nicht die Wahrheit.
00:01:03: Kein Kinderspiel.
00:01:05: Und das K, weil wir lustige Mausis sind, ist in Klammern.
00:01:08: Ist ein Kledetwortspiel, dass wir uns hier erlauben.
00:01:11: Mein Name ist Frieda Levine.
00:01:12: Ich bin Eure Hosen.
00:01:13: Ich bin außerdem... Komedienautorin, Mutter von einer clean Motte und sehr viel auf Social Media unterwegs.
00:01:20: Beruflicher Natur, natürlich nur.
00:01:23: Und ich freue mich, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt.
00:01:26: Heute geht es nämlich um ein Thema, das mich selber enorm betrifft.
00:01:29: Es geht um Geburtstraumata und Traumaterapie im Allgemeinen.
00:01:34: Und dafür haben wir eine fantastische Gästein heute.
00:01:37: Eine ganz tolle Gesprächspartnerin am Start.
00:01:40: Friederike Krusch.
00:01:42: Hallo und herzlich willkommen, dass du da bist.
00:01:44: Hallo.
00:01:45: Ich freue mich.
00:01:46: Ich freue mich auch.
00:01:47: Frederike, du bist Diplompsychologin.
00:01:49: Du bist Verhaltenstherapeutin, Mutter von zwei Kindern und du betreibst in Berlin die Praxis Bauchgefühl.
00:01:56: Dein Schwerpunkt sind Ängste, Traumata und psychische Herausforderung rund um Schwangerschaftsgeburt und Wochenbett und Fulldisclaimer.
00:02:05: Wir beide kennen uns.
00:02:07: Ja.
00:02:08: Möchtest du uns vielleicht erzählen, woher?
00:02:11: Na ja, über deinen Buch.
00:02:13: Projekt.
00:02:14: Frieda hat ja jetzt ein ganz spannendes Buch geschrieben und da wurde ich tatsächlich schon mal als Expertin interviewt von dir und das war schon eine sehr schöne Zusammenarbeit.
00:02:24: Genauso ist es.
00:02:25: Du hast mir bei dem Buch Marmel Live Valence geholfen.
00:02:28: ein Segen, weil ohne dich hätte ich mich wahrscheinlich auf inhaltlich... ganz dünnes Eis begeben.
00:02:35: Und da war ich ganz froh, dich als meine Expertin an meiner Seite zu wissen, du hast nämlich auch Fact-Checking-Betrieben, nicht nur ein fantastisches Interview geführt, das wirklich augenöffent war, sondern eben auch nochmal gecheckt, dass ich nicht komplett einen Nonsens von mir gebe im Bereich der Traumotherapie.
00:02:54: Bevor wir da aber reingehen in diesen Bereich, hab ich
00:02:58: fünf
00:02:59: schnelle kleine Fragen für dich vorbereitet, die dich locker machen und die dann auch nochmal den Hörerinnen und Hörern ein paar interessante Seiten von dir zeigen wird.
00:03:09: Deswegen steigen wir da mal rein.
00:03:10: Bist du bereit?
00:03:11: Ja.
00:03:12: Okay.
00:03:13: Friederike, was war das letzte, was dich so richtig zum Lachen gebracht hat?
00:03:18: Da war ich auf einem Konzert und da hat jemand ganz schief gesungen und da muss ich immer lachen.
00:03:24: Ich kriege lachen für die ich unterdrücken muss.
00:03:28: Warte mal, aber die Person auf der Bühne hat schief gesungen?
00:03:30: Ja.
00:03:31: War es eine professionelle Sängerin oder nicht?
00:03:34: Nein, war es nicht.
00:03:35: Aber es ist ganz furchtbar.
00:03:37: Ich muss immer, wenn jemand neben mir schief singt, irgendwie.
00:03:40: Also das ist immer ganz schlimm.
00:03:42: Ich muss es immer unterdrücken.
00:03:47: Kommen wir gleich zur nächsten zweiten Frage, bevor wir hier komplett unsympathisch werden.
00:03:51: Bist du eher Team Kaffee oder Team Tee?
00:03:54: Kaffee.
00:03:55: Ja!
00:03:57: Was darf denn auf deinem Schreibtisch nicht
00:04:00: fehlen?
00:04:00: Meine To-do-Liste.
00:04:03: Schreibst du die per Hand?
00:04:05: Ja.
00:04:06: Ich schreib die per Hand und ich liebe To-do-Listen.
00:04:09: Du bist noch so eine kleine Analog-Maus, ja?
00:04:11: Ja.
00:04:11: Und da hast du dir dann auch so kleine Kästchen dahinter
00:04:14: und hattest die dann da ab?
00:04:15: Ja, das mache ich und dann feiere ich mich, wenn viele Häkchen sind.
00:04:21: Frilike.
00:04:22: Was möchtest du in deinem Leben noch lernen?
00:04:25: Mir selbst die Haare zu schneiden.
00:04:27: Nicht nur den Pony.
00:04:31: Hast du dir den Pony, den wir jetzt gerade sehen, selber geschehen?
00:04:34: Nein, es
00:04:36: sieht gut aus.
00:04:39: Nein, es sieht wirklich gut aus.
00:04:40: Ich liebe den Pony.
00:04:41: Ich finde sowieso Menschen mit Pony cool.
00:04:42: Ich wünschte, ich könnte den Pony tragen.
00:04:45: Hab aber nur eine zweieinhalb Zentimeter große Stirn.
00:04:48: Das Lieblingsgericht deiner Kindheit.
00:04:55: Du bist Wahl, Berlinerin.
00:04:57: Du hast hier deine Praxisbauchgefühl und du beschäftigst dich nicht nur mit schlechten Spätzle, sondern vornehmlich auch mit den traumatischen Geburten von Menschen, die solche erlebt haben und den Folgen.
00:05:12: Nun ist, glaube ich, immer noch ein großes Fragezeichen bei Leuten.
00:05:17: Das habe ich selber auch erlebt seit ich über meine traumatische Geburt spreche und ich hatte das selber eben auch großes Fragezeichen, ob man überhaupt sagen darf, dass man eine traumatische Geburt hat.
00:05:29: Häufig, glaube ich, ist das ein Thema, worüber Menschen sich nicht so wahnsinnig trauen zu sprechen.
00:05:35: Erzähl du doch mal, sorg mal für Klarheit.
00:05:37: Ehrlich gesagt ist es gar nicht so wichtig, was ich unter einer dramatischen Geburt definiere, weil es wirklich entscheidend ist, ob die Frau das erlebte subjektiv als dramatisch empfunden hat oder nicht.
00:05:54: Und da gibt es gar keine objektiven Kriterien.
00:05:57: Das ist immer wichtig zu schauen, wie hat es die Frau empfunden.
00:06:02: Und da sollte man immer hinschauen und es sollte man immer ernst nehmen.
00:06:07: Heißt das, es gibt eine... Traumotherapie oder auch in der Psychologie im weitesten Sinne gibt es keine objektiven, soll man sagen, Ankapunkte anhand derer, man feststellen kann, okay, hier hat ein traumatisches Erlebnis schrägstrich jetzt im Falle der Geburt oder auch von Schwangerschaften ein traumatisches Erlebnis stattgefunden.
00:06:26: Also es gibt keine Diagnose für ein Geburtstrauma und deswegen auch keine objektiven Kriterien.
00:06:35: Wie gesagt, das ist auch gar nicht so wichtig, weil immer da wichtig ist, wie die Frau das subjektiv empfunden hat.
00:06:42: Aber natürlich gibt es, wenn eine Frau ein Trauma erlebt hat, worunter auch eben eine traumatische Geburt fällt, Kriterien, die das aufzeigen.
00:06:54: Und dann muss man eben auch nochmal hinschauen, ob es eher in der Depression geht, in der Anpassungsstörung oder in der posttraumatischen Belastungsstörung.
00:07:03: Das sind immer wieder etwas unterschiedliche Symptome.
00:07:07: Aber es gibt keine Definition für das Geburtstrauma.
00:07:12: Ich glaube, das macht es auch manchmal so schwierig, weil wenn es keine... Definition gibt es auch häufig nicht so eine, wie soll man sagen, eine Anerkennung dessen, dass das erlebte, traumatisch war.
00:07:26: Ja, wir beide kennen uns ja aus dem Kontext meines Buches.
00:07:29: Ich habe in meinem Buch Mama im Live-Balance darüber geschrieben, dass ich eine traumatische Geburt hatte, meine Tochter nun mal ebenso.
00:07:36: Und dass ich allerdings auch lange damit gestrattelt habe, das anzuerkennen.
00:07:39: Ich glaube, das ist immer noch das größte Problem eigentlich bei Geburtstraum, hat er, dass man anerkennt, dass es über das in Anführungszeichen normale hinausgeht, was man erlebt und eben auch das, was einen danach eben so bewegt, dass das keine normale Gefühlswelt ist.
00:07:55: Ich will mal ganz kurz darauf eingehen.
00:07:58: Ganz wichtig.
00:07:59: Und da warst du eben auch eine große Hilfe, um das ja zu Papier zu bringen.
00:08:05: Ich will mal kurz darauf eingehen, ich hatte in den Jahren nach der Geburt meiner Tochter noch keine Verhaltenstherakie gemacht, hatte stattdessen aber die Herausforderung, dass ich nachts zum Beispiel nicht gut einschlappen konnte oder davon schwer geträumt habe, dass ich Flashbacks hatte von der Nacht der Geburt, dass ich ja so so Intrusive Thoughts hatte, also schon dunkel.
00:08:29: Gedanken und Tiefsitzende Ängste, die sich auch mit dem Tod meiner Tochter oder meinem eigenen Ableben auseinandergesetzt haben.
00:08:36: Ich habe mich manchmal auch der Betäubung mit Wein hingegeben, das nicht nachspielen zu müssen und auch so Szenen aus Filmen haben mich dann ganz toll, Neudeutsch sagt man getriggert, aber sie haben mich ganz toll empfänglich gemacht für.
00:08:52: die Gefühle, die eigentlich in der Nacht stattgefunden haben, nämlich schwere Ängste.
00:08:57: Ich habe sehr stark geweint und konnte mir bestimmte Serien und Zähnen einfach gar nicht ... Ich konnte sie gar nicht rezipieren, ohne letztlich zurückkatapultiert zu werden in das Gefühl, dass ich das Leben meiner Tochter verlieren könnte oder eben auch mein eigenes.
00:09:13: Und mir war nicht klar, dass das nicht normal ist.
00:09:18: Wie können wir den Blick dafür schärfen, dass solche Dinge ... solche Gefühle nach der Geburt darauf hinweisen könnten, dass man vielleicht Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung hat oder Symptome einer Anstörung oder gar das Vollbild.
00:09:30: Wie können wir den Blick dafür schärfen?
00:09:33: Also ganz wichtig ist es, dass diese Symptome von einer traumatischen Geburt aus meiner Erfahrung gar nicht im Momenten des Stresses auftreten, sondern wie du auch gerade beschrieben hast, dass es im Momenten der Ruhe eigentlich ist, wenn die Mutter endlich schlafen kann.
00:09:51: Aber sie eben nicht einschlafen kann, weil es eine enorme Anspannung da ist, weil es immer wieder Gedankenkreisen gibt.
00:09:58: um die Geburt, Schuldgefühle.
00:10:01: Was hätte ich anders tun können?
00:10:04: Was hätte ich noch versuchen können?
00:10:07: Aber auch, dass immer wieder Bilder, Intrusionen von der Geburt einschießen.
00:10:12: Oder wenn man dann endlich eingeschlafen ist, dann kommen eben die Albträume.
00:10:16: Dann können massive Ängste stehen, bis hin zu Panikattacken oder immer wieder Wein, dass man das ernst nimmt, wenn man das Gefühl hat.
00:10:26: Irgendwie fehlt hier was.
00:10:28: Es fehlt ein Puzzlestück.
00:10:30: Ich komme ja nicht alleine weiter.
00:10:32: Meine Gedanken sind belastend.
00:10:34: Meine Gefühle sind belastend.
00:10:37: Und mir fehlt was bei der Verarbeitung.
00:10:40: Und auch wenn sich das über einen längeren Zeitraum nicht verändert, dass man immer wieder zu der Geburt irgendwie gedanklich und auch emotional zurückkehren muss, da sollte man immer gut... hinschauen und genau das ernst nehmen.
00:10:55: Ich glaube, das ist ein total hilfreicher Hinweis, was ich dann nämlich so ein bisschen für mich verstanden habe später auch durch die Traumotherapie ist.
00:11:02: Das Gefühle eben nicht nur gefühlt sind, sie sind Fakten.
00:11:07: Also wenn ich so etwas wie Angstzustände habe, dann ist das nicht etwas, was in meinem Kopf einfach nur ist, sondern es ist ein Faktum.
00:11:15: Und es ist etwas, wo man eben ganz genau hinschauen muss.
00:11:19: Warum entsteht das jetzt gerade?
00:11:21: Ja, dass dem immer Raum gegeben wird und ohne dass es so abgetan wird.
00:11:26: Ach ja, die Geburt ist ja jetzt geschafft.
00:11:28: Jetzt ist doch alles in Ordnung.
00:11:30: Jetzt könnt ihr doch in die Zukunft blicken.
00:11:33: Ja, genau.
00:11:34: Ich glaube, das sind auch die Sätze, die mich am meisten verunsichert haben.
00:11:37: Ich weiß, sie waren freundlich gemeint.
00:11:39: Aber es waren Sätze, die man immer relativ häufig von dem Gegenüber gehört hat.
00:11:43: Ich glaube, letztlich die Person gegenüber konnte auch nicht unbedingt die Geschichte so gut aushalten.
00:11:49: Wenn ich erzählt habe, wie die Geburtsnacht für uns war, hat man schnell gemerkt, wie der Gegenüber oder die Gegenüber dann in solche Sätze fällt wie, aber heute geht es euch doch gut.
00:12:01: Jetzt seid ihr ja in Sicherheit.
00:12:03: Das Kind hat ja keine Spätfolgen bekommen, keine Entwicklungsverzögerung, dadurch, dass sie eine Frühgeburt war und Notkaiserschnitt und solche Dinge.
00:12:10: Jetzt seid ihr ja im sicheren Hafen.
00:12:12: Jetzt ist ja alles gut.
00:12:13: Gott sei Dank ist alles gut.
00:12:15: Und es negiert aber so ein bisschen das Gefühl, dass ich halt jetzt hatte, dass ich auch tatsächlich heute noch habe.
00:12:21: Das hat jetzt die Traumotherapie auch nicht verändert.
00:12:23: Ich bin immer noch super traurig um den Umstand, wie diese Geburt verlief.
00:12:28: Ich konnte ... das Ganze nur einfach besser integrieren, wie meine Verhaltenstherapeutin immer so schlau gesagt hat.
00:12:34: Aber es negiert so das Gefühl, wenn man sagt, naja gut, aber es liegt ja in der Vergangenheit, es ist ja alles nicht so wild geboten, sind halt schwer.
00:12:41: Mit welchem Bild ich da immer gerne arbeite, dass es da so eine Gleichzeitigkeit gibt?
00:12:48: Also natürlich, wenn das Baby da ist und man zu Hause ist und es entwickelt sich sowas, wie ein Alltag mit dem Baby, der zwar immer wieder... durcheinander kommt, aber man ist zu Hause, man kommt langsam an und darüber ist man glücklich und froh und gleichzeitig.
00:13:08: Neben diesem Gefühl, man ist zu Hause und man ist ein Baby und man schaut es an und freut sich.
00:13:15: Gibt es daneben die Traurigkeit?
00:13:17: Oder daneben die Wut, was passiert ist?
00:13:20: Oder daneben das Schuldgefühl so, Scheiße, was ist da passiert, was hätte ich anders machen können?
00:13:27: Und auch da ganz wichtig beim Schuldgefühl gleich rein, wenn das jetzt jemand hört, du bist nicht schuld.
00:13:35: Das sagt ihr das Gefühl, aber ganz wichtig, du bist nicht schuld.
00:13:40: wie deine Geburt verlaufen.
00:13:41: Es ist mir auch immer noch ganz wichtig und klar zu sagen, weil das ist ein Gefühl, das muss man ernst nehmen, aber es sagt einem nicht die Wahrheit.
00:13:50: Hm, das stimmt.
00:13:51: Da hast du recht, das geht auch so ein bisschen oder es widerspricht so ein bisschen.
00:13:54: das, was ich vorhin meinte mit Gefühle sind Fakten.
00:13:55: Das ist natürlich was anderes, was ich damit meinte.
00:13:58: Ich meinte das jetzt so was, wenn du ein Angstgefühl hast in deinem Kopf.
00:14:02: Man muss das nicht wegschieben, es ist nicht einfach nur was in deinem Kopf, sondern es ist etwas, was tatsächlich da ist.
00:14:08: Das muss man ernst nehmen.
00:14:09: Aber Schuldgefühle, das ist tatsächlich was anderes.
00:14:12: Da muss man nochmal ganz klar unterscheiden.
00:14:14: Genau.
00:14:14: Also ich glaube, das ist immer so wichtig da, was du auch so gesagt hast, dass es einen Raum haben darf, die Gefühle.
00:14:22: Ja.
00:14:23: Genau, weil Schuldgefühle war auch das, was ich am allerschlimmsten mit davon getragen habe.
00:14:28: Wir hatten ja das jetzt auch schon mehrfach in unseren Gesprächen zum Buch geführt, die inhaltliche Klarheit auch nochmal für alle Hörerinnen da draußen.
00:14:37: Ich hatte beispielsweise kein Vollbild der posttraumatischen Belastungsstörung.
00:14:43: Ich hatte auch kein Vollbild der Angststörung, aber ich hatte Symptome dessen.
00:14:47: Und etwas, was ganz enorm mich begleitet hat nach der Geburt über viele Jahre, ist, ein Schuldgefühl, dass ich dachte, ich hätte doch die Anzeichen schon früher lesen müssen.
00:14:58: Und es war in der Traumotherapie auch ein extremer Turning Point, als mir klar wurde, dass ich aus ganz anderen Mechanismen eigentlich, die in meinem Charakter und in meiner Sozialisierung verankern sind, diese Schuld empfinden hatte, weil ich unter so einem starken Leistungsdruck beispielsweise früher und auch heute noch stehe.
00:15:18: und ich habe das so falsch verknüpft und projiziert, aber Schuld.
00:15:22: ist, glaube ich, etwas, was Eltern auch ein bisschen unabhängig davon, ob sie ein Geburtstrauma erfahren haben oder einfach eine unschöne Sprangerschaft oder Stillprobleme haben, all diese Dinge.
00:15:33: Es schuld, glaube ich, ein Gefühl, das ganz viele begleitet.
00:15:40: Was können wir tun, um das endlich zu lindern, liebe Friedrich?
00:15:45: Also ganz wichtig, den Müttern und den Betroffenen zu sagen, du bist nicht alleine.
00:15:53: In der Regel gibt es ja auch noch ein Papa oder die Mitmama.
00:15:59: Die haben genauso eine Verantwortung auch.
00:16:03: für das Kind und die Bindung und die Beziehung.
00:16:07: Und wenn die Mutter so das Gefühl hat, sie wird davon den Schuldgefühlen irgendwie übermahnt und die Scham, dann ist es ganz wichtig, wirklich ins Gespräch zu kommen.
00:16:18: damit die Geburt eben verarbeitet werden kann.
00:16:22: Und in der Verarbeitung passiert eben genau das, Frieda, was du gerade erzählt hast, dass man auch erkennt, woher auch diese Muster vielleicht aus der Vergangenheit kommen und dass sie auch ganz tief woanders verankert sind.
00:16:38: Man muss sich auch ja leider so, wenn man so einen Schritt zurück... Tritt mal anschauen, ja auch immer, was die Gesellschaft suggeriert.
00:16:46: Gerade was dafür ein Druck auf junge Mütter gemacht wird.
00:16:51: Also das Einzige richtige ist die spontane Geburt, bloß kein Kaiserschnitt.
00:16:58: Die Kinder müssen gestillt werden.
00:17:01: Wenn die Kinder da sind, dann ist es die glücklichste Zeit überhaupt.
00:17:06: Das ist bei Weitem nicht so.
00:17:08: Und wenn man dann auch sich so als junge Mutter anfängt, mal auszutauschen und zu trauen, darüber zu reden, merkt man, was für ein Riesentabu das ist.
00:17:17: Da kann auch tatsächlich jeder so ein Stück weit mithelfen, dass dieses Tabu auch weniger wird, indem wir darüber reden und uns austauschen und ja dann auch unterstützen.
00:17:30: Die Verantwortung liegt nicht alleine bei den Müttern.
00:17:33: Fantastisch, weil wir kommen nämlich auch gleich noch zu genau diesen Fragen, die ich dir stellen möchte, nämlich wie wir.
00:17:42: innerhalb der Gesellschaft und unter Eltern, unter Mami, so was so einfach, Hilfe anbieten können, aber auch, wie wir ja vielleicht eine Art Prävention oder Präventionsgedanken schon aufbauen können für anstehende Kuppurten.
00:17:56: Bevor wir dazu aber kommen, würde ich noch ganz gerne auf die Frage der Folge zu kommen.
00:18:03: Wir haben nämlich immer pro Folge eine Umfrage bei Spotify, wo die Hörerinnen abstimmen können.
00:18:10: Diese Umfrage findet ihr in den Show Notes von Spotify.
00:18:16: Dort findet ihr die Umfrage.
00:18:17: Und die Frage der Folge ist, kanntest du die typischen Symptome für ein Geburtstrauma?
00:18:24: Und ich bin sehr gespannt, was die Umfrage für ein Ergebnis hervorbringen wird, weil ich kann mir schon vorstellen, wie sie ausfahren wird, aber vielleicht irre ich mich auch.
00:18:38: Wir werden sehen und ich werde mit ganz genau ein Auge darauf schauen.
00:18:42: Aber wir waren gerade inhaltlich, liebe Frederike, bei Ja, also was helfen könnte, was halt auch in die Zukunft gerichtet helfen könnte.
00:18:50: Nämlich eine Klarheit darüber schaffen, dass Mami's nicht schuld sind und darüber sprechen.
00:18:57: Aber mit wem sollte man darüber reden?
00:19:00: Wie können wir einen Gesprächsraum schaffen, der einen Safe Space?
00:19:06: ist.
00:19:07: Das ist ganz individuell.
00:19:10: Also für manche Frauen ist es wichtig, sich mit dem Partner oder mit der Partnerin auszutauschen, die auch bei der Geburt mit dabei war.
00:19:19: Anderen Frauen hilft es nochmal mit der Hebamme, die Geburt nachzubesprechen und vielleicht auch mit dem Geburtsbericht und für wieder andere Frauen.
00:19:29: Es ist wichtig, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und eben in der Psychotherapie starten.
00:19:36: Das Safe Space ist für mich immer dieses, dass erst mal die Frauen sich selbst in ihren Gefühlen ernst nehmen, dass sie ernst nehmen, dass sie gedanklich immer wieder zu diesem Thema zurückkommen und auch emotional immer wieder zurückkommen.
00:19:56: Es fehlt ein Puzzleteil oder es fehlen mehrere Puzzleteil und sie kriegt es irgendwie nicht alleine hin, dass zusammen, dass dann eben sie in der Verarbeitung kommen kann, wo es eben keine Bewertung gibt, so nach dem Motto, das haben ja schon zehn tausend Frauen vor der geschafft.
00:20:15: Was stellt sie dich denn jetzt so an?
00:20:18: Mach mal, so ist es halt eben nicht.
00:20:21: Und da brauchen wir vielmehr noch diese, dass die Frauen nicht bewertet werden, dass die sich jetzt eben die Hilfe ruhen.
00:20:30: Zwei Gedanken dazu.
00:20:31: Du hast ja einmal eben dieses fehlende Puzzleteil erzählt und ich möchte das nur ganz kurz auch aus meiner Erfahrung berichten, als ich in der schon ein bisschen fortgeschrittener war, während meiner Traumotherapie.
00:20:44: Da ging es dann ganz häufig auch darum, dass man sehr detailliert über und auch im Präsensübermomente, wenn das Erlebten spricht.
00:20:52: Und da taten sich plötzlich Erinnerungen aus meinem Unterbewusstsein auf, die ich letztlich vergessen hatte.
00:20:57: Ich erinnerte mich wieder an Dinge.
00:20:59: Und es waren aber eben nicht nur negative ... traurige Momente, sondern tatsächlich lag dazwischen dann auch ganz viele erschräge kleine Situation, die ich einfach nicht mehr präsent hatte in meinem Gedächtnis.
00:21:13: Was aber eine wunderschöne Erfahrung war, weil diese fehlenden Puzzlestücke letztlich zu einem Gesamtmusserig geführt haben, dass ich heute viel positiver bewerben kann.
00:21:22: Also nur, um das mal so ein bisschen anhand meiner Erfahrung zu erzählen, dass diese fehlenden Puzzlestücke haben sich erst durch die Traumatische Behandlung auch getan und sie haben halt auch geholfen, ein Vollbild zu schaffen, das eben nicht nur schreckhaft war.
00:21:39: Und das zweite ist, was du ja gerade sagtest, ist über das Erlebte sprechen, aber mit wem?
00:21:44: Manche Menschen glauben vielleicht, dass sie unbedingt mit den Nächststehenden Personen darüber sprechen müssen, wenn sie schon darüber sprechen, also dass man sich vielleicht Freundinnen oder der Mutter oder so zuvernimmt.
00:21:56: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal sehr hilft mit er.
00:22:00: Also Menschen, die einem nicht ganz so nah stehen darüber zu sprechen.
00:22:03: und es gibt auch tatsächlich, wenn man nicht so ganz weiß, ob man sich beispielsweise der eigenen Mami oder der Freundin oder so, die vielleicht eben nicht unbedingt, und das ist gar nicht ihr Vergehen, aber vielleicht nicht ganz unbedingt so die Sichtweise darauf haben kann.
00:22:18: Wenn man das nicht möchte, dann gibt es super tolle Angebote, das fängt an zum Beispiel.
00:22:22: Beim Eltern-Telefon Not-Telefon heißt es von Motherhood
00:22:25: e.V.,
00:22:26: wo man sich erst einmal so ein bisschen auskotzen kann.
00:22:29: Es gibt aber auch das Angebot von Geburtsnachsorgegesprächen.
00:22:33: Es ist noch keine therapeutische Behandlung, sondern es ist meist nur ein gesicherter Raum.
00:22:38: Da kann man dann so zwei, drei Stunden einmal so ein bisschen loswerden, was man erlebt hat.
00:22:41: Und vielleicht hilft das schon, um so ein bisschen klarer zu erkennen, habe ich vielleicht ein traumatisches Erlebnis oder nicht.
00:22:47: Also es muss ja noch nicht einmal gleich direkt die Therapie sein.
00:22:50: Es ist nicht leicht.
00:22:51: Wir haben einen Therapieplatz immer zu finden je nach Region.
00:22:55: Und vielleicht ist es auch nicht unbedingt genau das Richtige für jeden Menschen.
00:22:59: Aber das Angebot ist tatsächlich da, dass man auch mal mit Menschen, die nicht so wahnsinnig nahestehen, in einem Safe Space darüber reden kann, was einem erlebt hat, was einem widerfahren ist.
00:23:11: Und das kann schon sehr helfen.
00:23:13: Da möchte ich noch Schatten und Licht ergänzen.
00:23:16: Die bieten auch sehr niedrigschwellig ein sehr gutes Angebot an.
00:23:21: Danke, das ist eine gute Ergänzung.
00:23:24: Schatten und Licht spielt ja auch so wunderschön auf eben diese Gleichzeitigkeit der Gefühle an, was halt eben durchaus ... Also es ist halt einfach Teil der Realität, wenn wir geburten halt auch anerkennen, dass da vieles daran auch einfach mega scheiße ist und einem nicht irgendwie eine glorreichen Glitzer in Erinnerung hängen geblieben ist, dann hilft das schon mal total.
00:23:44: Was glaubst du, was noch helfen kann, um traumatischen Erfahrungen im Vorfeld zu vermeiden, ist natürlich schwer zu sagen, aber vielleicht eben so ein bisschen einen gepasundenen Boden zu schaffen.
00:23:56: Was kann da noch helfen?
00:23:57: Das ist eine sehr schwierige Frage.
00:24:00: Bei dir zum Beispiel, Frieda, war das ja der Notkaiserschnitt, der dann ganz plötzlich durchgeführt werden musste.
00:24:08: Und da kann man sich... noch so gut auf die Geburtsvorbereitungskurs machen, sich irgendwie durch Hypnose drauf vorbereitet haben, wenn so ein medizinischer Notfall stattfindet.
00:24:26: Das passiert so schnell von jetzt auf gleich, dass man dann im OP ist und der Kaiserschnitt stattfindet.
00:24:34: Da hat man gar keine Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten.
00:24:39: Deswegen kenne ich es immer so ein bisschen schwierig, die Frage, was ich gleichwohl als wichtig finde, dass die Frauen sich also während der Schwangerschaft schon darüber Gedanken machen, was sind meine Bedürfnisse, was wünsche ich mir unter der Geburt, was möchte ich nicht, was sind meine Rechte, dass sie schon sich damit beschäftigen, auch was unter der Geburt das findet.
00:25:04: Fakt ist aber leider auch, dass man Geburt so nicht üben kann.
00:25:08: Und dann kommen wir zu diesem schwierigen Spannungsfeld, dass man unter der Geburt immer noch offen bleiben muss für Plan A, B oder C. Weil wenn man zu sehr an einem Plan festhält und da die Erwartung hat.
00:25:24: Und das funktioniert nicht so.
00:25:27: Dann ist wieder sehr schwer unter der Geburt da loszulassen, sich auf das andere, auf Plan C vielleicht einzustellen und dort auch dann gut mitgehen zu können.
00:25:40: Ja, und deswegen diese Balance, ich finde es extrem schwer.
00:25:45: Das stimmt.
00:25:45: Ich glaube zum Beispiel, dass das Schuldgefühl, das ich so davon mitgetragen habe, auch damit hing, dass in meiner Vorstellung meine Erwartung letztlich an die Geburt eine andere war, die Erwartung an mich eine andere war.
00:25:57: Sie wurde nicht erfüllt und plötzlich erschieht genau dann eben diese Schuldgefühl.
00:26:02: Und ich bin natürlich überhaupt nicht schuld daran, dass ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden musste, aber hatte das Gefühl, dass mein Körper versagt hat.
00:26:11: Deswegen sind, glaube ich, Erwartungen.
00:26:13: Gerade was geboten, aber auch die spätere Elternschaft.
00:26:17: Erwartung immer, dass ein schwieriger Punkt, an der zu Enttäuschung führen kann, wie halt so häufig.
00:26:26: Nichtsdestotrotz ist es ja manchmal auch eine Frage von der Versorgungssituation und der Nachsorgessituation.
00:26:33: Ich tatsächlich hatte eigentlich ne äußerst... Ich hatte eine wunderbare Oberärztin.
00:26:41: Letztlich haben wir unser Leben ihr zu ververdanken und ich erinnere mich noch sehr genau, wie sie später an mein Bett trat.
00:26:47: So warme Worte für mich gefunden hat und auch das Personal des Krankenhauspersonal danach.
00:26:51: Ich fühlte mich nicht allein gelassen, aber mir war ... Nicht klar, dass so ein Einschneidendes-Erlebnis war.
00:26:57: Und ich wurde nicht zum Beispiel über Möglichkeiten der Gesprächsnachsorge in irgendeiner Art und Weise aufgeklärt.
00:27:05: Ich gebe da jetzt grad nie mal irgendwie die Schuld für.
00:27:07: I don't wanna blame anyone, weil ich fühlte mich nichtsdestotrotzrecht aufgehoben.
00:27:15: Was würdest du dir von den Kliniken von Hebammen, von Bootshelfern innen, aber vielleicht auch von, ich sag mal, den sozialen, weitesten Sinne wünschen?
00:27:23: Was gab's dir, was könnte helfen?
00:27:25: Was unter der Gewurt extrem wichtig ist, ist die Kommunikation, dass die Frauen abgeholt werden, dass, wenn es irgendwie möglich ist, immer erklärt wird, was gemacht wird und warum was gemacht wird.
00:27:40: Das sieht man auch tatsächlich in Studien, wenn Frauen gut abgeholt.
00:27:44: werden, es erklärt wird, sie das Gefühl haben können, irgendwie mitentscheiden zu können und nicht in diesen Kontrollverlust kommen, kann eine Intervention für die eine Frau kein Problem sein und für die andere, die nicht weiß, was ihr geschieht oder warum das geschieht, eine dramatische Erfahrung sein.
00:28:07: Also das wünsche ich mir eine Kommunikation.
00:28:11: Und ein ganz wichtigen Punkt, den du gerade angesprochen hast, ist auch, dass jede Frau nach der Geburt die Möglichkeit erhält, die Geburt nachzubesprechen.
00:28:24: Weil so von unserem System, wir haben bei der Geburtsvorbereitung die Möglichkeit, über die Geburt in der Schwangerschaft zu reden.
00:28:33: Im besten Fall kommen wir zu einem Geburtsort, wo auch die Kommunikation während der Geburt stimmt.
00:28:40: Aber was in den seltenen Fällen stattfindet, ist die Möglichkeit nach der Geburt mit Fachpersonal zu sprechen.
00:28:48: Es gibt mittlerweile Krankenhäuser, die machen das.
00:28:51: Aber es ist leider tatsächlich die Ausnahme und ich glaube, da könnte schon extrem viel aufgefangen werden, weil auch ein Baustein für die Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses ist, zu verstehen, was ist denn da eigentlich passiert?
00:29:07: Ja, und da könnte so gut dieses Nachgespräch schon direkt ansetzen.
00:29:12: Und ja, natürlich wünsche ich mir für jede Frau eine gute eins zu eins.
00:29:16: Betreuung, aber ja, das ist so ein Problem des Systems.
00:29:21: Ich glaube, das wünschen sich auch die Heb und die Ärztin.
00:29:26: Ja, das glaube ich nämlich auch.
00:29:27: Es ist halt eine Frage der Kapazität.
00:29:30: Es ist nur so, ich glaube, es hätte schon sehr geholfen, dass vielleicht mir irgendwer das ein bisschen, also jemand vom Fach ein bisschen früher gesagt hätte, dass ich, dass das einfach über die Grenzen... hinausgegangen ist.
00:29:44: Ich kann mir sehr alleine vor in dem Krankenhaus und ich glaube tatsächlich, dass es sehr viel Leuten so geht.
00:29:51: Ja.
00:29:52: Ja.
00:29:53: Deswegen machen wir das ja heute hier im Podcast darüber sprechen, dass ihr nicht alleine seid da draußen.
00:30:01: Ja.
00:30:02: Sorry, jetzt bin ich gerade megamäßig angefasst.
00:30:04: Habe ich mir aber gedacht, Frerike kennt ihr ja schon von mir, dass wenn ich mit ihr darüber spreche, das ist dann... immer mal wieder hochkommt.
00:30:13: Ich habe aber auch von meiner Therapeutin damals gelernt, dass das total okay ist, weil ich werde immer wohl eine Rave sein, wenn ich über meine erste Geburt meiner Tochter spreche.
00:30:22: Ja,
00:30:23: und es bedeutet nicht, dass ich damit nicht schon längst den Schritt auch gemacht habe, gesünder damit umzugehen, weil Emotionen sind völlig in Ordnung.
00:30:32: Ganz
00:30:32: genau.
00:30:35: Vielleicht noch ein letztes Thema, weil mich das damals auch immer sehr bewegt hat.
00:30:39: Und dann kommen wir auch schon leider langsam zum Ende.
00:30:42: Nichtsdestotrotz.
00:30:44: Was sind die Langzeitfolgen nach einer traumatischen Geburt?
00:30:48: Gerade in Hinblick auf weitere Schwangerschaften.
00:30:51: Kannst du da die HörerInnen vielleicht nochmal abholen?
00:30:53: Ja, die Langzeitfolgen können vielfältig sein.
00:30:59: Aus einer dramatischen Geburt können psychische Erkrankungen entstehen, wie eine postpatiale Depression oder eine Anpassungsstörung oder auch eine posttraumatische Belastungsstörung mit Flashbacks, Altraum, wo betroffene Frauen nicht mehr schaffen, zum Arzt zu gehen, also alles das vermeiden.
00:31:23: was mit Medizin im weitesten Sinne zu tun hat, den totalen Gedankenchaos kommt.
00:31:30: Also das ist es eine.
00:31:32: und zum zweiten kann es tatsächlich dazu führen, dass Frauen, wenn die das Geburtstrauma nicht verarbeiten, obwohl sie einen Kinderwunsch haben, sich nicht mehr trauen, schwanger zu werden, weil sie solche Angst vor der Geburt haben und sich dann tatsächlich gegen zweites Kind entscheiden.
00:31:53: Und das ist natürlich sehr traurig und tragisch.
00:31:57: Und da gibt es aber so die Message.
00:32:00: Es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten.
00:32:04: Ihr seid nicht alleine und ihr dürft euch Hilfe holen.
00:32:08: Das ist ganz wichtig, damit das euch nicht passiert.
00:32:13: Das ist auch noch etwas.
00:32:14: Ich hatte lange gedacht, das war, glaube ich, sogar der erste große Teil meiner therapeutischen Reise.
00:32:20: Ich habe lange gedacht, ich darf hier eigentlich gar nicht sitzen.
00:32:24: Es ist ja bei uns noch mal alles gut gegangen.
00:32:27: Deswegen darf ich mich nicht beklagen und erst recht keine therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
00:32:31: Und das war das erste, der erste Knotendien, die ich damals mit meiner Therapeuten entflechtet habe, entflochten habe.
00:32:41: Ihr wisst, was ich meine.
00:32:42: Nämlich, dass ich ein Anrecht habe auf Hilfe, auf Unterstützung.
00:32:47: Und das habt ihr auch.
00:32:48: Also solltet ihr das Gefühl haben, dass ihr euer Innerstes nach der Geburt eben nicht mehr alleine tragen könnt, dann ist es okay darüber zu sprechen und es ist okay auch nach Hilfe zu bitten.
00:32:59: Es macht euch nicht zu schwächeren Eltern oder schlechteren, schlechteren Eltern.
00:33:04: Ja, ganz, ganz wichtig.
00:33:06: Nichtsdestotrotz, das letzte Wort gebührt nicht mehr.
00:33:09: ist gebührt dir.
00:33:11: Und du, dass jetzt nochmal die Chance, drei Tipps an unsere Hörerinnen da draußen zu geben, wo du noch einmal das Erzählte vielleicht ja auf deine drei Go-to-Tipps runter dampfen darfst.
00:33:24: Und bitte.
00:33:25: Das Allerwichtigste finde ich gerade im Wochenbett, fragt nach Hilfe und nehmt Hilfe an.
00:33:33: Insbesondere dann, wenn ihr merkt, ich bin irgendwie noch durcheinander und ich brauche noch ein bisschen, um wieder anzukommen und das Baby braucht, um anzukommen.
00:33:44: Ja, wirklich.
00:33:45: Fragt nach Hilfe und nimmt diese auch an.
00:33:48: Ein zweiter wichtigen Tipp, den ich habe, ist, schreibt euren eigenen Geburtsbericht alleine oder vielleicht auch mit dem Partner oder der Partnerin, vielleicht auch ergänzend mit der Hebamme, die euch versorgt.
00:34:05: Beim Schreiben achtet auf eure Gefühle, die hochkommen.
00:34:09: Achtet auf eure Gedanken, die hochkommen.
00:34:12: Und hier können sich schon ganz viele Puzzleteile dann auch von alleine schon zusammen.
00:34:18: anfügen.
00:34:18: und da kriegt ihr aber auch gleichzeitig einen guten Eindruck, wenn ihr diesen Bericht schreibt, wenn ihr denkt, oh, da hapert es aber immer oder da möchte ich nicht hinschauen oder das irgendwie geht es nicht.
00:34:32: Wenn es über einen längeren Zeitraum so bleibt, dann ist es immer noch mal so.
00:34:35: ein Hinweis, okay, hier wäre es vielleicht für mich hilfreich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
00:34:43: und für diese Situation, wenn da diese typischen Tome von Geburtstrauma hoch kommen, dieses wenn ich eigentlich in Ruhe sein könnte und ich komme aber nicht zu Ruhe.
00:34:53: Achtet auf eurem Atem, macht Atemübung.
00:34:58: Eine sehr effektive und einfache Atemübung ist vier Sekunden durch die Nase einatmen und sechs bis acht Sekunden durch den Mund ausatmen.
00:35:10: Ihr könnt dazu auch noch sowieso ein Pferd, die Lippen so... So aufeinander Pusten, das verstärkt es nochmal.
00:35:19: Das stimuliert den Vargosnerv und es ist eine sehr effektive Atmung.
00:35:25: Im besten Fall, ich weiß, es ist lang, aber ich sage es im besten Fall, ihr macht das fünf Minuten und über den Tag verteilt fünfzehn Minuten.
00:35:34: Das ist wirklich eine sehr einfache, aber effektive Sofortmaßnahme.
00:35:39: Da muss ich jetzt nochmal kurz nachfragen, also vier Sekunden.
00:35:47: Perfekt.
00:35:49: oder es immer weiter machen, dann merkt man so richtig wie die Anspannung weniger wert, weil die Atmung signalisiert, ich bin in Sicherheit.
00:35:57: Geil,
00:35:58: fantastisch, das ist, das ist doch mal ein richtig geiler Tipp, den wir alle mit nach Hause nehmen können.
00:36:03: Vielen Dank, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, Friederike, heute hier mit uns über dieses Thema zu sprechen.
00:36:10: Danke für deine Weißenwort und dein klugen Input.
00:36:14: Es hat mir auch, wenn ich zwischenzeitlich kleines bisschen Pipi in den Augen hatte, hat es mir megamäßig Spaß mit dir gemacht.
00:36:20: Ja, vielen Dank.
00:36:21: Und ich freue
00:36:22: mich total gerade bei dieser Folge, die so persönlich für mich ist, auf die Gedanken, auf die Anregungen, auf das Feedback von euch da draußen.
00:36:32: Wenn euch etwas dazu auf dem Herzen liegt, wenn ihr irgendetwas loswerden möchtet, dann lasst es uns gerne wissen.
00:36:38: Schreibt mir gerne auf Instagram unter etrosman.
00:36:41: Babywelt oder per Mail an babywelt-podcast etrosman.de.
00:36:47: Und wenn euch unser Podcast ... fällt.
00:36:49: Auch natürlich, das geht raus an dich, Friedrich.
00:36:51: Dann lasst gerne eine positive Bewertung da, lasst ein paar Sterne da, ein Kommentar oder empfehlt ihn einfach weiter.
00:36:58: Das hilft uns total.
00:37:00: Ich fände es jetzt ganz geil, wenn man so später unter dieser Folge von deinem Synonym F Punkt Krusche oder so einen Kommentar
00:37:07: sieht.
00:37:07: Und ist ja total schlau.
00:37:09: Wow, was für eine schlaue Frau.
00:37:11: Das fände ich schön.
00:37:12: Also,
00:37:13: kannst gerne
00:37:14: kommentieren.
00:37:14: Bis zum nächsten Mal.
00:37:15: Tschüss.
00:37:16: Tschüss, alle miteinander.